Malen im Malort

mit Marita Stratmann​

"Eine Pinselspur auf dem Papier, eine Äußerung ohne Absicht, die nur dem eigenen Bedürfnis folgt, bringt den Menschen zu sich selbst zurück." - Arno Stern

Willkommen im Malort Bad Wünnenberg!

Der Malort ist da.

Im Jahr 2021 haben wir den Malort für alle Interessierten eingerichtet.

Er basiert auf den Erfahrungen, Studien und Beobachtungen, die Arno Stern – auch bekannt durch den Film „Alphabet“ – im Laufe seiner 70-jährigen Praxis im Malort Paris, gemacht hat.

Hier möchte ich allen Teilnehmern ermöglichen, das Malspiel zu erleben. Denn spielerische Kreativität, innere Begeisterung und achtsame Zustimmung machen hier den Unterschied aus.

DU bist herzlich eingeladen – ebenso wie deine Eltern, Großeltern und Freunde…

Der Malort

Der Malort ist ein geschlossener, geschützter Raum. Er ist ein Ort der Beständigkeit, in den kein Tageslicht eindringt, um immer die gleichen Bedingungen vorzufinden. Der Raum ist mit einem angenehmen Vollspektrum-Naturlicht gleichmäßig ausgeleuchtet.

Im Malort ist alles vorbereitet. In der Mitte des Raumes steht ein Palettentisch mit 18 hochwertigen, natürlichen Gouache-Farben und 54 großen und kleinen wunderbar feinen handgefertigten Pinseln. Gemalt wird auf großen, weißen Papierbögen, die mit Reißnägeln an der Wand befestigt werden.

Es gibt Hocker und Leitern, auf die die Malspielenden je nach Bedürfnis hochsteigen und ihren Malraum erweitern können.

Das Malspiel

Kittel an

Ziehe den Malkittel an und trete ein in die geschützte Atmosphäre des Malortes.

Papier nehmen

Nimm dir ein Blatt Papier.

An die Wand hängen

Such Dir einen Platz an der Wand und entdecke das Spiel mit den Reißnägeln.

Pinsel und Farbe wählen

Tauche den Pinsel sorgfältig ein, zuerst in das Wasser und dann in die Farbe.

Das Malspiel beginnt...

Worum geht es genau?

Wie der Name schon sagt, ist das Malspiel ein SPIEL und hat mit dem Malen als ‚Spiel‘ zu tun. Es unterscheidet sich grundlegend von dem Malen als ‚Kunst‘. Denn was hier entsteht, ist die freie Spur, die jeder Malspielende ganz nach seinem Belieben in spielerischer Leichtigkeit entstehen lassen kann.

Wäre es eine künstlerische Tätigkeit, so würden hier Werke entstehen, die eine Botschaft enthalten oder eine Mitteilung beabsichtigen. Dies ist hier jedoch nicht der Fall.

Es gibt keine Vorgaben, was gemalt wird, und die Bilder werden weder bewertet noch kommentiert oder gar interpretiert. Sie sind komplett vor jeglichem Einfluss von außen geschützt und verbleiben im Malort, um auch weiterhin vor der eigenen Beurteilung oder der Begutachtung anderer geschützt zu sein.

Sie werden behutsam und sorgfältig aufbewahrt und archiviert. Nur so kann der Prozess des Malens in völliger Freiheit ermöglicht werden und das Spiel sich immer wieder ereignen, da es ungestört bleibt.

Das Malspiel findet wöchentlich statt und dauert 90 Minuten. In diesem Spiel kann der einzelne ganz konzentriert den Moment genießen. Er kann in seiner einzigartigen Weise seinem inneren Bedürfnis folgen, seine Entdeckerfreude kann wieder aufleben und er kann sogar über sich hinauswachsen. Dies erlebt hier jeder für sich und gleichzeitig inmitten anderer, die dies auch tun. Hier wird natürlich auch gesprochen oder gescherzt, es können interessante Gespräche entstehen, die dann aber auch wieder verebben und in Phasen der Ruhe münden, in denen die Malspielenden in ihrem Spiel versinken, ganz so wie jeder es möchte.

Es gibt wenige einfache Spielregeln, die aufmerksam beachtet werden, und die das Spiel erst ermöglichen. Damit dies alles gelingt, bin ich als „Malspieldienende“ für DICH da. 

D6BFA2B1-521E-4E77-B608-94AF1E10AED0

Marita Stratmann

Ich bin 1963 in Frankfurt a.M. geboren und lebe seit 2005 mit meiner Familie in Bad Wünnenberg.

Im Februar 2019 habe ich bei Arno Stern am Institut für Ausdruckssemiologie in Paris die Ausbildung zur „Dienenden im Malspiel“ absolviert.

Jetzt freue ich mich, Menschen jeden Alters das Eintauchen in das Malspiel zu ermöglichen. Das Arbeiten in einer Atmosphäre der Ruhe und Geborgenheit, in der sich jeder spielerisch und frei äußern kann, begeistert mich und bereitet mir große Freude.

Bisherige Tätigkeitsfelder

Studium:

Lehramt an Grundschulen, Schwerpunkt: Musisch-ästhetischer Gegenstandsbereich an der Pädagogischen Hochschule Freiburg

Diplom-Übersetzerin (Chinesisch, Japanisch, Sprachwissenschaft und Pädagogik) an der Universität Bonn und Wirtschaftsuniversität Beijing

Berufstätigkeit: 

10 Jahre Skilehrertätigkeit für Kinder und Erwachsene

12 Jahre Sekretariats-, Dolmetscher- und Übersetzungstätigkeiten mit China-Bezug in Wirtschaft und Kultur

Seit 2019 pädagogische Betreuerin in der Offenen Ganztagsschule Leiberg

Malen:

5 Jahre Chinesische Kalligraphie und Landschaftsmalerei bei dem chinesischen Künstler Lü Chen in Düsseldorf

Die herzliche, unermüdliche und zustimmende Haltung Arno Sterns – eine Einstellung respektvoller Zurückhaltung – begeistert mich tief und entspricht sehr meiner eigenen Lebensweise. Sie war mit ausschlaggebend dafür, selber solch ein einzigartiges Malstudio einzurichten. Die damit verbundene Rolle der „Dienenden im Malspiel“ bedeutet für mich eine Synthese aller Impulse, die ich bisher in meinem Leben erfahren habe.

Termine

für das wöchentlich regelmäßig stattfindende Malspiel:

Montag16:00 - 17.30 Uhr
Dienstag17:00 - 18.30 Uhr

Weitere Termine – auch für Kleingruppen – sind nach Absprache möglich.

Der Einstieg in eine Malgruppe ist fortlaufend möglich.

Vor der ersten Teilnahme sind Sie zu einem ausführlichen Informationsgespräch eingeladen. Bei diesem persönlichen Gespräch können Sie mich, die Materialien und den Raum kennenlernen.

Kosten

Kursgebühr für alle Teilnehmer monatlich € 50,-.

Familienrabatte und Ermäßigungen sind nach Absprache möglich.

Im Preis enthalten ist die Bereitstellung aller Materialien ebenso wie Farben und Papier. Malkittel sind vorhanden.

Ablauf

Das Malspiel findet in festen Gruppen von 5 bis 8 Personen und altersgemischt (ab 4 Jahre – für alle Generationen) statt. Kleinere Kinder im Alter von 4 bis 6 Jahren können je nach Ausdauer das Malspiel zu einem früheren Zeitpunkt beenden. Die Kursgebühr wird dann entsprechend angepasst. Anmeldungen von Menschen jeden Alters sind ausdrücklich erwünscht! Es sind keine Vorkenntnisse erforderlich.

In den Ferien in NRW und an gesetzlichen Feiertagen findet das Malspiel nicht statt.

Damit das Malspiel in seiner Vielfalt erlebt werden kann, und die positiven Wirkungen erfahren werden können, sollte es über einen Zeitraum von einem Jahr oder länger regelmäßig ausgeübt werden.

Entstehung des Malspiels

Die Begriffe „Malort“ und „Malspiel“ beziehen sich auf die Arbeit Arno Sterns, die vor 70 Jahren begann.

Arno Stern - eine Kurzbiografie

Arno Stern wurde 1924 in Kassel geboren. Er ist ein von der UNESCO anerkannter Pädagoge, Forscher und Entdecker. Seit über 70 Jahren übt er im Malort Paris die dienende Rolle im Malspiel aus.

Mit 22 Jahren nahm er 1946 eine Stelle in einem Heim für Kriegswaisen in einem Pariser Vorort an. Er sollte die Kinder beschäftigen und ließ sie malen. Sofort erkannte er die Wichtigkeit des Spieles, wenn es unter geeigneten Bedingungen geschieht. Es entstand nach und nach der Malort mit seinen schützenden Wänden und dem Palettentisch. Die französische Bezeichnung hierfür ist „Le Closlieu“.

Arno Stern wurde Zeuge von mittlerweile über 600.000 Bildern, die in seinem Malort gemalt wurden. Völlig unvoreingenommen, voller Hingabe und unermüdlich beobachtete er, wie die Spuren auf dem Papier entstanden. Bald vermutete er, dass sich etwas hinter dem verbirgt, was sich vor ihm auftat: eine natürliche Spur, die alle Menschen zum Ausdruck bringen und die einem Gesamtgefüge angehört. Seine Forschungsarbeit begann. Auch während seiner Reisen zu entlegenen Orten in fernen Ländern wie Mauretanien, Peru, Niger, Mexiko Afghanistan, Äthiopien, Guatelmala und Neu-Guinea machte er aufschlussreiche Erfahrungen. 

Um seiner Forschungsarbeit einen geeigneten Rahmen zu geben, gründetet Arno Stern 1987 das I.R.S.E. (Institut de Recherche en Sémiologie de l’Expression) – Forschungsinstitut für Ausdruckssemiologie in Paris.

Arno Sterns Entdeckungen weisen auf eine natürliche Äußerung hin, die bisher noch nicht beachtet und bisher in keinem Erziehungskonzept gefördert wurde. Er möchte die Eigenart und die Auswirkungen dieser lebenswichtigen Äußerung bekannt machen, damit sie in ihrer Echtheit weiterbestehen kann. Er ruft dazu auf, unerprobte, natürliche Fähigkeiten des Menschen zu retten.

Quelle: http://www.arnostern.com/de/biographie

Kontakt

Hier findest Du mich!

Schreib mir eine Nachricht!

Hier gehts zum Rechtlichen: